Bis weit ins Mittelalter waren Kirchenbänke eher eine Seltenheit, Hochfeste wurden „begangen“ und die Menschen hörten stehend die Messe, wie heute noch in den orthodoxen Kirchen. So gehören die aus dem 18. Jahrhundert stammenden 28 Kirchenbänke mit den aufwändig geschnitzten Wangenteilen wohl zur ersten Innenausstattung. Gerne wird in Kirchenkreisen gescherzt, dass man deshalb auf Kirchenbänken so unbequem säße, weil sonst die Menschen während der Predigt einschliefen. Tatsächlich aber empfinden heute viele die geschlossenen Bankreihen als Symbol und Ideal einer gleichgerichteten Gemeinschaft, welches weder zeitgemäß ist noch der sozialen Realität entspricht. Trotzdem sind die Eichenbänke nach der Sanierung 2011 nummeriert und katalogisiert in die Kirche zurückgekehrt um das historisch gewachsene Raumkonzept aus denkmalpflegerischer Sicht nicht zu zerstören.