Das Judentum kennt das Ewige Licht ebenso wie die orthodoxe und katholische Christenheit als Symbol für die Gegenwart Gottes. In den Synagogen brennt das Licht (ner tamid) vor dem Thoraschrein. In orthodoxen Kirchen ist ein brennendes Licht vor der Ikonostase oder einem Märtyrergrab seit dem 4. Jhr. bekannt. In katholischen Kirchen wurden erstmalig im 13. Jhr. am Tabernakel ein Ewiges Licht als Hinweis auf die Gegenwart Christi in den geweihten Hostien entzündet. Das brennende Licht ist gleichsam das ununterbrochene Gebet der Gemeinde vor ihrem Herrn. Dabei sind die Ampeln des Ewigen Lichtes immer nur an drei Ketten befestigt, Hinweis auf den trinitarischen Gott, der alles in allem ist: Gott Vater – Gott Sohn – Gott Heiliger Geist. Nur einmal im Jahr erlischt das Licht, am Gründonnerstagabend nach der Feier des Letzten Abendmahles, wenn der Tabernakel als Zeichen der Trauer leer bleibt. Im Gloria der Osternacht, wenn alle Lichter wieder neu erstrahlen, wird auch das Ewige Licht wieder zur Freude der Auferstehung Jesu entzündet.